Viele Autofahrer setzen bei Müdigkeit auf Irrtümer.




Autofahrerinnen und Autofahrer unterschätzen häufig die Gefahr von akuter Müdigkeit am Steuer und setzen auf vermeintliche Hilfsmittel wie etwa laute Musik aus dem Radio. Dies ergab eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des DVR im Rahmen der großen Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf! Die Aktion gegen Müdigkeit am Steuer“.

 

Bei Müdigkeit greifen viele Autofahrerinnen und Autofahrer zu falschen Hilfsmitteln: 60 Prozent öffnen ein Fenster für frische Luft, 38 Prozent setzen auf Kaffee oder Energydrinks und 30 Prozent drehen die Musik auf. Gerade bei den 18- bis 29-jährigen liegen koffeinhaltige Getränke (53 %) und laute Musik (51 %) gegen Müdigkeit hoch im Kurs. Diese Hilfsmittel können aber das Einschlafen nicht verhindern, warnt der DVR.

 

26 Prozent sind schon einmal am Steuer eingenickt. Die Faktoren für einen solchen Sekundenschlaf haben viele Gründe, erklärt Dr. Hans Weeß, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung: „Dazu gehören die Dauer der Schlaflosigkeit, die Tageszeit und die Situation. So ist z.B. die Wahrscheinlichkeit für einen Sekundenschlaf nach einer durchwachten Nacht, in den frühen Stunden zwischen 4 und 7 Uhr und in monotonen Situationen wie der Autobahn äußerst hoch“.

 

Ausreichend Schlaf ist daher das A und O vor Fahrtantritt. Bei ersten Anzeichen von akuter Müdigkeit sollte man daher auf einen Parkplatz fahren und 10, 20, max. 30 Minuten schlafen, empfehlen die Experten. Wer möchte, kann vor dem Kurzschlaf noch einen Kaffee trinken. Das darin enthaltene Koffein wirkt erst nach 30 Minuten, hindert daher nicht beim Einschlafen, erleichtert aber das Wachwerden und verstärkt so den Erfrischungseffekt. Dies gilt allerdings nur in direkter Kombination mit dem Kurzschlaf, denn Kaffee allein ersetzt den Kurzschlaf nicht. (ampnet/TX)