Volkswagen Arteon: Oberklasse direkt von Volkswagen!


Der Arteon, das ist seit dem Abgang des Phaeton die größte Limousine im VW-Programm. Basis ist der Passat, trotzdem wirkt der Arteon größer und eindrucksvoller, vor allem aber eleganter. Jetzt hat VW den Arteon geliftet, dazu gibt es erstmals einen Kombi, namentlich Shooting Brake mit insgesamt vier Türen.

Volkswagen Arteon

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Schon der reguläre Arteon ist mit seinem schnellen Heck eine besonders sportlich gezeichnete Limousine, der Shooting Brake wirkt noch einmal individueller. Die Designer hatten aber schon zur Markteinführung vor 3 Jahren einen Shooting Brake eingeplant, es fehlte schlicht der Mut.

 

Beide Varianten zeichnen sich durch ein durchgehendes Leuchtenband vorne aus, zudem gibt es neue Rückleuchten und auffällige Blenden für den Auspuff. Der Plug-in-Hybrid verfügt VW-typisch über eine eigene Lichtsignatur, allerdings manifestiert sich die Sonderstellung durch das gezielte Weglassen: Das Leuchtenband wird hier ersatzlos gestrichen, wohl für die Aufladedose.

 

Das Interieur wurde erheblich verändert, „weg vom Passat". Und so ist das Cockpit nicht nur schwungvoller gezeichnet, es zeichnet sich auch durch schönere Materialien aus. Es gibt Aluminium oder offenporiges Holz, die Anmutung erinnert ein wenig an den Touareg, die Formen sind aber flüssiger, schlanker und eleganter. Die bis nach hinten gezogenen, punktförmig hinterleuchteten LED-Dekorleisten wirken sehr wertig.

 

Das angebotene Bedienkonzept mit berührungsempfindlichen Flächen und kapazitiven Sensoren ist zwar nicht ergonomischer als früher, aber stilistisch ein Statement. Nach nur kurzer Eingewöhnung funktioniert die „Slider“ einfach sehr gut.

 

Das Platzangebot ist vorn wie hinten großzügig, und der Gepäckraum ist trotz der in beiden Versionen eleganten Dachlinie alles andere als eng. Der Arteon ist absolut langstreckentauglich und wirkt geräumiger als der VW Passat, nicht zuletzt wegen des längeren Radstands (+5 cm).

 

Neu ist auch die Fahrwerks-Feinabstimmung. Die Bremse lässt sich jetzt noch feinfühliger betätigen, die VW-typisch präzise Lenkung liefert mehr Rückmeldung. Dabei lässt sich das Fahrverhalten über den Fahrmodus-Schalter anpassen. Der Sport-Modus wirkt auf der Autobahn wie auf der Landstraße übermäßig straff, der Normal- und Comfort-Modus sind dafür angenehm abgestimmt.

 

Wir sind den 2,0-Liter TDI mit 200 PS gefahren. Motor und auch 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sind ideal abgestimmt, die Leistungsentfaltung und die Schaltvorgänge sind perfekt. Wenn die Tachonadel die 200 km/h erreicht hat, strebt sie der Spitze von über 230 km/h allerdings nur noch gemächlich entgegen. Es ist schon bedauerlich, dass der Biturbo-Diesel mit 240 PS gestrichen wurde. Denn auch der 1,4-Liter Hybrid ist nur ein unzureichender Ersatz für den einstigen Spitzen-Diesel: Hier steht eine Systemleistung von 218 PS zur Verfügung, die Basis ist der in anderen Modellen ausgelaufene 1,4-Liter Benziner mit 6-Gang-DSG. Immerhin ist der Übergang vom E- zum Hybridbetrieb zwar hör-, aber kaum spürbar. Ein Druck auf die GTE-Taste modifiziert vor allem den Motorklang. Klarer Nachteil: Das beim Hybrid um recht stolze 168 kg erhöhte Gewicht.

 

Wer Wert auf große Reichweiten und extrem günstige Emissionswerte legt, ist mit einem der Diesel am besten bedient; wer wirklich sportlich unterwegs sein will, sollte noch etwas warten, bis im März der Arteon R mit 320 PS starkem 2,0-Liter Bnziner vorgestellt wird. Doch ganz gleich welcher Motor unter dieser schicken Haube steckt: Der Arteon ist in der Summe seiner Eigenschaften der vielleicht dynamischste und coolste Volkswagen überhaupt... (ampnet/SW)