Volkswagen startet Prüfverfahren WLTP.




Im innersten Sicherheitsbereich von Forschung und Entwicklung gewährte Volkswagen Einblicke in die Anwendung des, seit 1. September 2017 für die Zulassung neuer Pkw-Modelle gültigen, weltweit angeglichenen Testverfahrens WLTP. Ab September 2018 soll dann das „Worldwide harmonized Light duty Test Procedure“ den noch gültigen NEFZ ablösen.

 

Das WLTP-Verfahren gliedert sich in vier verschiedene Prüfphasen. Die Testabschnitte werden von einem eigens geschulten Mechaniker oder Mechatroniker in unterschiedlichen Geschwindigkeiten innerhalb eines engen Toleranzbereiches nahezu exakt abgefahren. Im Durchschnitt ergeben sich bis zu 25 Prozent höhere Verbrauchswerte als beim NEFZ-Test. Die Grundlage der Testzyklen liefern reale Daten aus aller Welt. „Dadurch ergibt sich für jede Modell-Getriebe-Motor-Variante ein exakter Wert“, erklärt Jan Døssing. Er leitet das geschäftsbereichsübergreifende WLTP-Projekt bei Volkswagen.

 

Die neue branchenweite Umstellung fordert auch VW „extrem komplexe Prozessanpassungen in allen Geschäftsbereichen ab“, beschreibt Jan Døssing. Immerhin gilt es in Wolfsburg, die Geschäftsprozesse für rund 3.300 täglich gebaute Fahrzeuge und alle weltweit neuen Fahrzeuge des Konzerns mit Motoren aus Wolfsburg anzupassen. Auf den allein 21 im Schichtbetrieb ausgelasteten Prüfständen werden die Fahrzeuge je nach Zielmarkt und länderspezifischen gesetzlichen Vorgaben exakt getestet. „Während der Prüfzyklen lernt Volkswagen stündlich dazu“, so Richard Preuß, Leiter der Abgaszulassung und Fahrzeugrollenprüfstände, weiter.

 

Flankiert werden die WLTP-Tests vom Prüfverfahren RDE, „Real Drive Emissions“. Dieses komplett eigenständige, von WLTP unabhängige Testverfahren misst bei Anwendung allein den Schadstoffausstoß unter realen Verkehrsbedingungen... (ampnet/TX)