Von Bahrain ins Museum!




Es war um 20 Uhr mitteleuropäischer Winterzeit, da war es in Bahrain, dem 33 Inseln umfassenden Königreich im Persischen Golf 2 Stunden später, als für Porsche große Unternehmensgeschichte endete: Zum letzten Mal nahm ein Porsche 919 Hybrid, der bereits zuvor als FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) feststand, an einem Rennen teil.

 

Wenn die Boliden zurück in Deutschland sind, geht es nach insgesamt 33 Einsätzen und 17 Siegen, darunter 3 Siege in Le Mans sowie 3 WM-Titel für die Fahrer als auch den Porsche 919 Hybrid, ins werkseigene Museum in Stuttgart (Zuffenhausen). Im April 2014 begann diese Reise!

 

„Letzte Ausfahrt Bahrain“, so die Überschrift der Pressemitteilung, die Porsche wenige Tage vor dem Ereignis im zu dieser Zeit für europäische Verhältnisse immer noch hochsommerlichen Bahrain veröffentlicht hatte.

 

Der Prototyp aus der Sportwagenklasse LMP1 (Le Mans Prototyp) war entwickelt worden, weil Porsche 2014 nach 16 Jahren Enthaltsamkeit 2014 wieder an den legendären 24 Stunden von Le Mans teilnehmen wollte. In der Motorsportszene gelten die Langstreckenrennen der WEC als ein besonders hartes und zugleich ideales Testlabor für innovative Antriebstechnologien. Daher beteiligte sich auch Zulieferer Schaeffler, u.a. Spezialist für die Entwicklung von Hybridsystemen, am Porsche-Projekt. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit: Im 919 Hybrid arbeitet ein aufgeladener V4-Benziner mit 2,0 Litern Hubraum und knapp 500 PS, der mit seiner Kraft die Hinterräder antreibt und in einer Kombination von verschiedenen Systemen, Abgasenergie und Bremsenergie von der Vorderachse, Energie zurückgewinnt. Damit wird eine Batterie geladen, die ihrerseits Energie für einen E-Motor mit über 400 PS liefert, der mit der Vorderachse verbunden ist und beim Beschleunigen für Allradantrieb sorgt. Leiter Fritz Enzinger knapp: „Wir haben damals aus dem Stand einen hochkomplexen Hybrid-Rennwagen auf F1-Niveau entwickelt“…

 

Wie geht es nun bei Porsche weiter? Im Rennen steht das Unternehmen wieder einmal vor einem Neubeginn, weil es sich bei der Formel E, dem höchsten Wettbewerb für E-Fahrzeuge beteiligen will. Für Porsche-Boss Oliver Blume sind die Weichen, was die Produktion und Entwicklung von Serienfahrzeugen angeht, längst gestellt. „Wir werden dreigleisig fahren; mit Verbrennungsmotor, mit Hybrid und rein elektrisch“. Der Porsche 919 wird kein aktiver Teil mehr davon sein, sein Platz ist im Museum. (ampnet/TX)