Von Heuduft und Serpentinen.




Wer in diesen Tagen von London hört, denkt ganz unweigerlich an Prinz George, jenes Kind, von dem man heute schon weiß, dass es eines Tages große Verantwortung wird schultern müssen. Allerdings nicht nur Adelige erblicken hier das Licht der Welt, auch ein Auto, auf dessen Schultern heute schon mehr lastet als ein Kleinwagen ertragen kann!

 

Gemeint ist der neue BMW i3 als Serienversion.

 

Der i3 soll alles revolutionieren; die Antriebstechnik, den Karosseriebau, die Produktionsverfahren, die Elektronik, die ganze Welt der Vernetzung sowieso und erst recht das Design und vor allem den Markt für E-Autos, die zur Marke BMW passen. Es darf erst gar nicht der Zweifel entstehen, elektrisch könne weniger Freude am Fahren bedeuten als BMW-Fahrer erwarten. Deswegen hatten sich die Münchner für den Auftritt einen ganz großen, einen „big bang“, ausgedacht. Die Premiere fand zeitgleich und per Satellit vernetzt in London, Peking und natürlich New York statt...

 

Ian Robertson, Vertriebs- und Marketing-Vorstand, hatte den Text in London zu sagen, sein Chef, Dr. Norbert Reifhofer, in New York und Finanzvorstand Friedrich Eichiner in Peking: „Der BMW i3 ist mehr als nur ein Fahrzeug. Es ist ein revolutionärer Schritt hin zu nachhaltigerer Mobilität. Der BMW i3 wurde ganz speziell für den Elektroantrieb und die Mobilitätsbedürfnisse von Kunden in Megacities konzipiert“. Wie jeder BMW verfüge auch der i3 über sportliche Gene und zeichne sich durch pure Fahrfreude aus. Beim neuen E-BMW werde auf Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg geachtet: „Der BMW i3 setzt in allen Stufen über Entwicklung, Produktion wie auch im Aftersales neue Maßstäbe im Bereich der nachhaltigen Mobilität“.

 

Die Reichweite des neuen Fahrzeugs liegt bei 130 bis 160 Kilometer. Auf Wunsch kann der BMW i3 außerdem mit einem Reichweitenverlängerer (Range Extender) ausgestattet werden. Diese Funktion übernimmt ein 34 PS starker Zweizylinder-Benzinmotor, der unmittelbar neben dem E-Antrieb über der Hinterachse untergebracht wird. Die max. Reichweite im Alltagsbetrieb des BMW i3 erhöht sich damit auf etwa 300 Kilometer.

 

Der BMW i3 wird im November 2013 in Deutschland und einer Reihe weiterer europäischer Märkte starten. Weitere Länder wie Nordamerika, Japan und China sollen dann schon im ersten Halbjahr 2014 folgen. In der Basis wird der i3 in Deutschland 34.950 Euro kosten, der Preis für die optionale Ausstattung beträgt 39.450 Euro.

 

Die Fahrgastzelle aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und das Chassis aus Aluminium reduzieren das Leergewicht auf 1.195 Kilogramm. Der i3 ist damit inkl. Batterie leichter als die meisten Kompakt-Fahrzeuge. Das geringe Gewicht trägt zur Agilität und Dynamik des BMW i3 bei. Der E-Motor des Fahrzeugs erzeugt eine Leistung von 170 PS und ein max. Drehmoment von 250 Nm, das unmittelbar aus dem Stand heraus zur Verfügung steht. Den Spurt von null auf 60 km/h absolviert der BMW i3 in 3,7 Sekunden und von null auf 100 km/h geht es in 7,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist aus Effizienzgründen auf 150 km/h limitiert.

 

Für die Produktion des i3 im BMW Werk Leipzig wird der dafür benötigte Strom nur aus Windkraft erzeugt. Außerdem konnten im Vergleich zum Durchschnitt der Produktion bei BMW rund 50 Prozent Energie und ca. 70 Prozent Wasser zudem eingespart werden.

 

Der Vertrieb von BMW-i-Produkten und -Dienstleistungen soll über ein neues Konzept erfolgen. Zusätzlich zu ausgewählten Handelspartnern (BMW-i-Agenten) wird es ein multimediales Customer Interaction Center (CIC) sowie eine Online-Vertriebsplattform geben. Alle Vertriebskanäle sind vollständig integriert, so dass ein Kunde während des gesamten Verkaufsprozesses den Vertriebskanal wählen und wechseln kann. Die BMW-i-Handelspartner sollen aber auch weiterhin das große Rückgrat des Vertriebsnetzwerkes und der Hauptansprechpartner sein/bleiben.

 

Der weltweite Markt für E-Fahrzeuge entwickelt sich positiv: Nachdem im vergangenen Jahr knapp 93.000 E-Fahrzeuge zugelassen worden sind, wird im laufenden Jahr bereits mit über 150.000 Einheiten gerechnet. In Deutschland wurden 2012 rund 6.000 E-Fahrzeuge zugelassen. Nur vor diesem Hintergrund ist der Schritt von BMW mit dem i3 nicht nur richtig weitsichtig, sondern auch mutig. Den Münchnern kann man angesichts des ersten Serienfahrzeugs vom i3 bescheinigen, sie drehen das ganz große Rad, um diese postulierte neue Ära der Mobilität zu erleichtern und die neue Ära richtig auf Trab zu bringen. (ampnet/TX)