Vor 10 Jahren hatte Kia den richtigen Riecher.




Es gibt Menschen, die haben einen Riecher für Erfolg. Doch auch bei Automobilmarken kann eine gute Nase viel bewirken. Vor gut 10 Jahren präsentierte der damals frisch gebackene Designchef Peter Schreyer mit der Sportcoupé-Studie Kee auf der IAA 2007 in Frankfurt erstmals das neue Gesicht von Kia.

 

Das Konzeptfahrzeug verkörperte nicht nur die Grundzüge des neuen Markendesigns, sondern zeigte auch schon das zentrale Merkmal, das seither jede Kia-Front trägt: „Tiger Nose“. Also die „Tigernase“.

 

Der charakteristisch geformte Kühlergrill gibt seit Jahren den Modellen des südkoreanischen Automobilherstellers ein ganz unverwechselbares Gesicht und trieb den designgetriebenen Wandel in den vergangenen 10 Jahren bei Kia voran. Der Erfolg zeigt sich nicht nur bei den bekannten Designwettbewerben wie „red dot Award“ oder „iF Award“, wo Kia zum Seriensieger avanciert ist (insgesamt 30 Preise seit 2009), sondern auch in den Verkaufszahlen: Die südkoreanische Marke hat ihren weltweiten Absatz im letzten Jahr fast verdreifacht (2006: 1,1 Millionen Einheiten; 2016: 3,0 Millionen Pkw).

 

In der Qualität und Wertigkeit der Fahrzeuge hatte Kia 2007 bereits ein hohes Niveau erreicht, das die Marke u.a. durch die Herstellergarantie über 7 Jahre bei der Einführung des Kompaktwagens cee’d im Jahr 2007 unterstrich. Was noch fehlte, war eine klare Designphilosophie und ein einheitliches Markengesicht, durch das jedes Modell des Herstellers auf der Welt sofort als Kia-Modell klar zu erkennen ist. Bei der Entwicklung dieser Designsprache/-philosophie hatte Peter Schreyer freie Hand. „Es kommt selten vor und ist eine sehr große Ehre, dass einem Designer zugestanden wird, die gesamte Persönlichkeit einer Marke zu formen und dabei quasi mit einem leeren Blatt Papier anzufangen“, sagte Peter Schreyer bei der Vorstellung der Studie Kee auf der IAA 2007 und prognostizierte: „Der Kee wird eines Tages als der Startpunkt der neuen, designorientierten Kia-Strategie gelten“. So war die Sportcoupé-Studie im Frühjahr auch eines der Exponate der Ausstellung zu koreanischem Design in der „Pinakothek der Moderne“ mitten in München.

 

„Das Kia-Gesicht erinnert zwar an das eines Tigers, äußerst kraftvoll und recht eigenwillig, aber vertraut. Doch die Idee der Tigernase war nicht der Ausgangspunkt der Designentwicklung. Sie ist vielmehr allein das Ergebnis der zahllosen Arbeitsstunden, die wir darauf verwendet haben, eine charakteristische Design-DNA für Kia zu kreieren“, erläutert Peter Schreyer. Zum Designteam gehören fast 300 Mitarbeiter, die in den Kia-Designzentren in Namyang (Südkorea), Irvine (USA) sowie in Frankfurt tätig sind. Peter Schreyer ist neben seiner Funktion als Kia-Chefdesigner inzwischen einer der Präsidenten des Unternehmens sowie Designchef des Hyundai/Kia-Konzerns.

 

10 Jahre nach der Weltpremiere der Tigernase hat Kia in Frankfurt auf der 2017er IAA nun die jüngste Variante gezeigt, den Stonic. (ampnet/TX)