Vor 75 Jahren entstand Pegaso.




Pegasus, das geflügelte Pferd aus der griechischen Mythologie, stand Pate für eine der weniger bekannten Marken der Automobilgeschichte. Vor nun 75 Jahren wurde in Spanien von ENASA (Empresa Nacional de Autocamiones) das Unternehmen gegründet, um im Franco-Regime für den Nau von Lkw und Bussen zu sorgen.

 

Die ersten beiden Lkw-Modelle, der Pegaso I und der Pegaso II, erbten die Kabine des Hispano Suiza 66 G, diese wurde so populär, dass alle Modelle mit Cab-Over lang als Lkw vom Typ Pegaso bezeichnet wurden.

 

Pioniergeist bewiesen die Konstrukteure 1952 bei der Entwicklung und Produktion des ersten Prototyps eines E-Lkw. Dieser Pegaso II Electrico ließ sich in nur 5 Stunden aufladen und hatte eine Reichweite von 75 km. Obwohl nie in Produktion, diente dieser E-Prototyp als Grundlage für die Entwicklung von Oberleitungsbussen. In den 50igern durchlief die Firma ein kurzes Intermezzo mit dem Sportwagen Z-102, der sich mit dem V8 und über 200 km/h nicht vor etablierten Marken verstecken musste, es blieb aber bei nur rund 100 Exemplaren.

 

1957 übernahm Pegaso den Hersteller Sava, der im Werk in Valladolid leichte und mittlere Nutzfahrzeuge produzierte. Die Lkw hoben sich beim Design von den anderen Marken ab, wie z.B. der Comet mit „geriffeltem“ Fahrerhaus und dem eigenwillig gestalteten Kühlergrill. International für Aufsehen sorgte Pegaso 1989 mit dem Konzept-Lkw Solo 500, der nicht nur futuristisch aussah, sondern zudem über GPS, Rückfahrkameras, Abstandsradar und weitere Systeme verfügte. 1990 übernahm Iveco den zur Privatisierung freigegebenen ehemaligen Staatsbetrieb und richtete dort u.a. die Produktion für den Daily ein. Schon in den Jahren zuvor war Pegaso einige Kooperationen, beispielsweise mit MAN, eingegangen.

 

Bis 1994 führte Iveco die Fahrzeuge noch als eigenständige Produktlinie unter dem alten Markennamen weiter, hatte sich Pegaso doch Ende der 80iger auch an der Truck-EM sowie der Rallye Dakar beteiligt. Das letzte eigenständige Modell ist der Troner mit kubischem Fahrerhaus gewesen. Heute beherbergt der Standort in Madrid neben den Fertigungslinien ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, welches sich auf die schweren Nutzfahrzeuge nur von Iveco konzentriert. (ampnet/TX)