Vorbild für den nächsten Mazda3.




Ikuo Maeda, Chefdesigner beim japanischen Autobauer Mazda, gilt als herausragender Kopf im Land der aufgehenden Sonne. Während den fernöstlichen Formgestaltern der Konkurrenz im Kaiserreich in jüngster Vergangenheit immer öfter nachgesagt wird, sie würden ihre Aufgaben zu nüchtern und ideenlos erfüllen, setzt Maeda auf Emotion.

 

Die Tageszeitung „Die Welt“ nannte ihn kürzlich gar die „fernöstliche Antwort auf Alfa Romeo“, weil für ihn das „Auto nicht nur noch allein ein Transportmittel, sondern ein eigenes Wesen“ sei.

 

Jüngstes Beispiel für die Kunst Maedas ist die Studie Kai Concept, die auf der Tokyo Motor Show für Furore sorgte. Sie soll einen allerersten Vorgeschmack darauf geben wie der Nachfolger des aktuellen Mazda3, der 2019 auf den Markt kommen soll, mutmaßlich aussehen wird. „Kai“ steht in der japanischen Zeichenwelt für das Wort „Pionier“.

 

Durch die Anwendung des von ihm weiterentwickelten „Kodo“-Designs hat Ikuo Maeda ein neues Auto mit Schrägheck gezeichnet, dessen Ziel es ist, sich von anderen wesentlich zu unterscheiden. Der Begriff „Kodo“ lässt sich am ehesten mit dem deutschen Wort „Herzschlag“ übersetzen. Dass ein Autohersteller seine Fahrzeuge mit einem griffigen Schlagwort bewirbt, ist nichts Außergewöhnliches. Aber der Slogan „Kodo - Soul of Motion“ ist mehr als eine hübsche Marketingphrase. Es beschreibt eine umfassende, tiefgreifende Design-Philosophie.

 

So verzichtet die Karosserie beim Kai Concept auf alle Charakterlinien und setzt stattdessen auf betonte Oberflächen und wechselnde Licht-Reflexionen. Dabei handelt es sich um eine einfache Form, die aber den Betrachter zum Verweilen veranlassen soll. Der Schlüssel dafür liegt im Konzept „weniger ist mehr“, dem bewussten Weglassen überflüssiger Elemente. Diese Sprache findet sich im Innenraum wieder. (ampnet/TX)