VW Twin-Golf Pikes Peak:


Für das wohl mit Abstand bekannteste Bergrennen der Welt, das Pikes Peak International Hill Climb im US-Bundesstaat Colorado, setzte VW einst einem Golf zwei Polo-Motoren ein. Die einfache Formel: Doppelte Lautstärke, doppelte Leistung. 1985, Pilot Jochi Kleint wurde „Rookie of the Year“ sowie 1986 sollten Probeläufe für den ultimativen Angriff sein.

VW Twin-Golf Pikes Peak

1987 wollte Volkswagen dann den Sieg und Audi und Peugeot auf dem Weg zum Pikes Peak schlagen. Dafür bekam der Doppelherz-Golf zwei GTI-Motoren samt neuer Turbolader eingepflanzt. Mit nun 652 PS griff Rallye-Europameister Jochi Kleint die Rallye-Weltmeister Walter Röhrl im Audi sowie Juha Kankkunen und Ari Vatanen, bei für Peugeot, auf der 19,99 Meter langen Schotterpiste an.

 

Am Ende triumphierte Walter Röhrl, der mit dem „Flügelmonster“ Audi Sport quattro und neuem Streckenrekord auf den insgesamt 4.302 Meter hohen Gipfel hoch donnerte. Der VW-Werkspilot fuhr im Twin-Golf über 19 Kilometer auf dem Niveau des Audi-Werkspiloten, wie eine Analyse belegt, bis wenige Kurven vor dem Ziel ein Gelenk im Fahrwerk brach.

 

Mit dem Ziel in Sichtweite blieb dieser legendäre Volkswagen, der alles andere als ein Volkswagen ist, liegen. 

 

Mit dieser Niederlage wurde das revolutionäre Allradkonzept von Kurt Bergmann, dem wohl genialsten Konstrukteur der 1980iger, verworfen und die Wolfsburger machten einen großen Bogen um das Pikes Peak International Hill Climb-Rennen, bis diesen Sonntag, dem 24. Juni 2018!

 

Volkswagen hat nicht nur mit Verspätung gewonnen, sondern eine neue Bestzeit aufgestellt. Romain Dumas fuhr mit dem 680 PS starken I.D. R Pikes Peak nicht nur einen Rekord für E-Fahrzeuge, der Franzose war am schnellsten überhaupt. Der VW-Pilot schlug die bisherige Bestzeit von Sébastien Loeb von 2013 um 16 Sekunden. Romain Dumas kam in 7.57,148 Minuten bis auf den Gipfel.

 

Das legendäre Bergrennen im US-Bundesstaat Colorado, das seit 1916 ausgetragen wird, führt über 19,99 Kilometer und durch 156 Kurven. Der VW I.D. R Pikes Peak wiegt inkl. seiner Batteriezellen weniger als 1.100 kg. Als Kraftstoff diente Glycerin, das chemisch ein Zuckeralkohol ist. Es entsteht beispielsweise bei der Herstellung von Bio-Diesel und verbrennt nahezu völlig ohne schädliche Abgase oder merkliche Rückstände. (SW)