Was hilft gegen illegale Autorennen?




Die Dummen sterben nicht aus. Diese Volksweisheit scheint auch für die Teilnehmer an illegalen Autorennen zuzutreffen. Denn die Zahl wächst. Da bei den illegalen Autorennen auch Unbeteiligte zu Schaden kommen, wenn nicht gar ums Leben, hat der Gesetzgeber inzwischen reagiert und die entsprechenden Vorschriften erheblich verschärft.

 

Was bislang eine Ordnungswidrigkeit war, ist seit 2017 eine Straftat!

 

Der Gesetzgeber will aber auch gegen die Raser vorgehen, die nicht mit anderen Autofahrern ein illegales Rennen austragen, sondern „gegen die Uhr“ antreten. Deshalb ist auch diese Regelung neu, dass wer „mit nicht angepasster Geschwindigkeit grob verkehrswidrig, rücksichtslos fährt, um eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen“, auch mit einer Geldbuße oder bis zu 2 Jahren Haft bestraft werden kann. Damit sollen auch die Fälle erfasst werden, in denen nur ein Fahrzeug „objektiv und subjektiv ein Kraftfahrzeugrennen nachstellt“, wie es in der Begründung des Gesetzentwurfs heißt. Zudem ist nun auch der Versuch, ein illegales Rennen durchzuführen, strafbar, selbst wenn es dann nicht stattfindet. So soll verhindert werden, dass Organisatoren straflos davonkommen, wenn die Polizei von ihrem Vorhaben erfährt/vereitelt.

 

Während die Politik hofft, mit den härteren Strafen eine abschreckendere Wirkung auf die Teilnehmer illegaler Autorennen erzielen zu können, ist der Leiter der Unfallforschung der Versicherer, Siegfried Brockmann, in der Beziehung skeptischer. Er hält grundsätzlich zusätzliche Kontrollen für wirkungsvoller, um die Disziplin im Straßenverkehr zu verbessern, als höhere Bußgelder und Strafen. Denn sehr viele Kraftfahrer würden eine einfache Rechnung anstellen: Sie setzen die bekannte Bußgeldhöhe in Relation zu der Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden. Aus dem Grund seien ebenfalls gravierende, aber nur schwer und personalaufwendig zu kontrollierende Delikte, wie etwa das Schreiben einer Textnachricht bei der Fahrt oder das Unterlassen des Schulterblicks beim Abbiegen, sehr häufig, so der Experte. Um allgemein mehr für die Sicherheit zu tun, hält es der Experte für sinnvoller, die Verkehrspolizei aufzustocken. (ampnet/TX)