Überraschend war vor wenigen Tagen die Meldung, dass Seat den Mii electric wieder im Programm hat. Es ist gerade mal 13 Monate her, dass das kleine E-Auto beinahe plötzlich aus den Preislisten bei den Händlern verschwunden war. Die Erklärung dazu ist einfach: Aufgrund der hohen Nachfrage gab es Lieferengpässe.

Das trifft auch auf den nahezu baugleichen Skoda Citigo iV zu, der nach Angaben des Unternehmens bereits seit Sommer ausverkauft ist. Beide Modelle sind Nachzügler des VW e-Up!, der schon vor mehr als 7 Jahren vorgestellt wurde. Auch Volkswagen zog 2020 die Reißleine und nahm das Auto von der Bestellliste. Ein VW-Sprecher nannte Lieferzeiten von zuletzt bis zu 15 Monaten als Grund. In Kürze soll der e-Up! aber offiziell wieder ins Portfolio zurückkehren. Bei Skoda sieht die Sache hingegen anders aus. Dort soll die Produktion nach Abarbeiten der Bestellungen nicht mehr fortgeführt werden.

Mit ihrer Normreichweite von rund 250 km dürfen Mii electric, e-Up! und Citigo iV als durchaus alltags- bzw. stadttauglich gelten. Vor allem aber dürfen bzw. durften (Skoda) sie als Schnäppchen gelten. Leasingraten von 145 Euro im Monat ohne Anzahlung bei einer Laufzeit von 3 Jahren und jährlich 10.000 km Fahrleistung lockten Kunden. Wer lieber kaufen möchte: Die Preisliste beginnt bei 20.950 Euro für den Spanier. Davon abzuziehen ist die Förderprämie. Das macht im Fall des Mii electric recht attraktive 15.080 Euro. Der e-Up! war zuletzt nur wenig teurer. Während bei Seat und Skoda mit dem Einbau des 83 PS starken E-Motors Ende 2019 der Benziner verschwand, gibt es den kleinen VW alternativ auch weiter als klassischen Verbrenner.

Der Mii kam im vergangenen Jahr laut KBA auf 2.430 Neuzulassungen, der Citigo auf 4.894 Einheiten und für den e-Up! erwärmten sich 26.872 Käufer. Der gewerbliche Anteil lag je nach Modell zwischen etwas über 1/4 (Skoda) und gut 1/2 (VW). Die Drillinge kamen damit 2020 auf mehr Verkäufe als Deutschlands beliebtester E-Pkw, der Renault Zoe. Der viel stärkere und auch teurere ist. (ampnet/TX)