Wasserstoff dominiert die Zukunft von Erdgas.




Zukunftsträchtige Projekte präsentierte die Gasbranche nun bei einer gezielten Konferenz zum Thema. Dabei geht es vor allem um Erdgas als klimaschonendsten konventionellen Energieträger, doch eben nicht nur allein. Auch um Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird. Generell ging es Ressourcen schonen und Nachhaltigkeit.

 

Erdgas per Elektrolyse zu Wasserstoff: Uniper, VNG Gasspeicher GmbH (VGS): Energiepark Bad Lauchstädt sowie die Konsortialpartner VNG Gasspeicher GmbH (VGS) und ONTRAS wollen in ihrem Projekt erneuerbaren Strom aus einem Windpark bei Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) per Elektrolyse in grünen Wasserstoff umwandeln. In einer extra dafür ausgestatteten Salzkaverne wird der grüne Wasserstoff untertage zwischengespeichert.

 

Dekarbonisiertes Erdgas viel kostengünstiger: Mit „H2morrow“ wollen Equinor und Open Grid Europe eine geschlossene Wertschöpfungskette in NRW formen, die die Nutzung von Wasserstoff aus dekarbonisiertem Erdgas ermöglichen soll. Im Vergleich zur Herstellung aus erneuerbaren Energien ist eben der Wasserstoff aus dekarbonisiertem Erdgas deutlich kostengünstiger und seine Herstellung effizienter.

 

Kraft-Wärme-Kopplung und Brennstoffzelle: Die Firma „SOLIDpower“ bietet mit „BlueGEN“ bereits ein stromoptimiertes Mikro-KWK-System (Kraft-Wärme-Kopplung) auf Basis einer Brennstoffzelle, das Strom als auch Wärme erzeugt. Das Gerät erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von aktuell gut 90 Prozent.

 

Große Anlage für Wasserstoff aus Strom: Open Grid Europe und der Stromnetzbetreiber Amprion planen in ihrem Projekt „hybridge“ die erste großtechnische Anlage in Deutschland, die Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff umwandeln soll. Der Elektrolyseur soll im Raum Lingen errichtet werden und im Jahr 2023 in Betrieb gehen. Parallel soll eine Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut werden.

 

Aus Wasserstoff wird Gas: In Haßfurt haben die städtischen Betriebe die bestehende Power-to-Gas-Anlage um ein innovatives Wasserstoff-Blockheizkraftwerk (H2-BHKW) erweitert. Das BHKW wird über eigene Leitungen aus der Power-to-Gas-Anlage mit Wasserstoff versorgt und produziert daraus Strom und Wärme. Gegenüber dem bisherigen Stand der Technik erlaubt dies eine echte Rückverstromung des regenerativ gewonnenen Wasserstoffs.

 

Windstrom wird zu Wasserstoff: Die ZEAG Energie AG und das DLR) entwickeln im Rahmen der Forschungsplattform „H2ORIZON“ ein neues Energiesystem mit dem großen Hauptziel, die Stromproduktion aus dem angrenzenden Windpark für die Wasserstoffproduktion zu nutzen. Der dadurch erzeugte Wasserstoff soll später in verschiedenen Sektoren, wie Mobilität oder Wärme, zur Verfügung gestellt werden.

 

Iveco mit Flüssiggas-Lkw: Der Fahrzeughersteller Iveco schickt Lkw mit Flüssigerdgasantrieb (LNG) in den Einsatz, da elektrische Mobilität aufgrund enormer Fahrleistungen in der Fernlogistik an ihre Grenzen stößt. Hier bietet sich umwelt- und klimaschonendes Flüssigerdgas, das aufgrund seiner sehr hohen Energiedichte hohe Reichweiten erzielt, als alternativer Kraftstoff an.

 

Power-to-Metal: Der Wasser- sowue Energieversorger Gelsenwasser verfolgt mit seinem Projekt „Power2metal“ das Ziel, die Chancen für komplementäre Energiesysteme auf Wasserstoffbasis für die zukünftige energieintensive Metallveredlung auszuloten und in Gelsenkirchen zu erschließen. Es ist weitaus effizienter, den Wasserstoff in bestehenden Wärmeprozessen als Ersatz für Erdgas einzusetzen.

 

Carsharing mit Erdgasautos: Das Start-up „YourCar“, neuer Partner der Stadtwerke Rostock AG, ist das erste Unternehmen in Deutschland, das seinen Nutzern klimaneutrales Carsharing mit Erdgasautos bietet. Nach dem erfolgreichen Start in Göttingen, bereits im Jahr 2015, sind die Fahrzeuge auch in Rostock verfügbar. Der Roll-out in weiteren Städten ist heute bereits geplant. (ampnet/TX)