Wovon der Vater träumte, schaffte jetzt der Sohn.




Im reifen Alter von 69 Jahren erfüllte Danny Thompson das Vermächtnis seines Vaters. Mickey Thompson hatte gut ein halbes Jahrhundert zuvor recht vergeblich versucht, auf dem Salzsee von Bonneville in Utah einen Geschwindigkeitsweltrekord für Autos mit Ottomotor und Allradantrieb aufzustellen. Jetzt schaffte es der Sohn, mit dem 50 Jahre alten Wagen.

 

Vater Mickey Thompson (1928 - 1988) hatte in seinem Leben an mehr als 10.000 Rennen teilgenommen und mehrere US-Meisterschaften in verschiedenen Motorsport-Kategorien gewonnen. 1968 wollte der Vater mit seinem „Challenger II“ einen Weltrekord erringen. Doch schlechtes Wetter hatte den Salzsee unpassierbar gemacht, und 1969 zog sich die US-Automobilindustrie aus dem Bonneville-Spektakel zurück.

 

50 Jahre später machte der Sohn den Traum des Vaters wahr und zwar mit demselben Auto, welches in einigen Punkten aber auf den Stand des 21. Jahrhunderts bringen musste. Fahrwerk, Aerodynamik und auch die handgefertigte Alu-Verkleidungen blieben größtenteils unverändert. Sehr kurze Trainingsläufe bewiesen, dass der Challenger II auch nach exakt 50 Jahren immer noch zu den schnellsten Saugerfahrzeugen gehörte.

 

Das lag in erster Linie daran, dass Danny Thompson die beiden in die Jahre gekommenen Ford 427-Maschinen durch zwei mit einem Nitro-/Methanolgemisch betriebene Hemi V8-Motoren ersetzte, die über einen halbkugelförmigen Brennraum verfügen. Mit einer Leistung von jeweils 2.450 PS war das Fahrzeug jetzt mit fast 5.000 Pferdestärken doppelt so kräftig wie vor 50 Jahren. Darüber hinaus hatte es jetzt Karbon-Keramik-Scheibenbremsen sowie zur Unterstützung zwei Fallschirme.

 

Auf der Speed Week schaffte Danny Thompson im ersten Lauf 718,7 km/h. Nur einen Tag später kam der US-Rennfahrer auf 725,6 km/h. Das bedeutete einen Schnitt von 722 km/h, und Weltrekord. Der alte Rekord hatte 706 km/h betragen und stammte erst aus dem Jahr 2012. (ampnet/TX)