ZF entwickelt 3D-Innenraumbeobachtung.




ZF entwickelt derzeit ein 3D-Beobachtungssystem für Innenräume, das Fahrzeuginsassen dreidimensional erkennen und klassifizieren kann. Es bestimmt Größe, Lage und Position und stellt fest, ob sie das Fahrzeug aktiv kontrollieren und ob sie automatisierte Funktionen überwachen. All dies sind wesentliche Daten zum automatisierten Fahren.

 

Im Sitz installierte Sensoren werden schon verwendet, um zu eruieren, ob und mit welcher Kraft Airbag und/oder Gurtstraffer eingesetzt werden sollten. Ein Beobachtungssystem für den Innenraum mit 3D-Kameras kann diese Information in Echtzeit um die Größe, Position und Haltung ergänzen. Die Informationen tragen dazu bei, das Energiemanagement vor oder beim Aufprall individuell abzustimmen. Die 3D-Kamera kann zusätzliche Information liefern, ob ein Passagier oder Gegenstand sich in einer bestimmten Position befindet, und kann so bei der Entscheidung helfen, ob bei einem drohenden Aufprall adaptive Sicherheitsfunktionen eingesetzt werden müssen und wenn ja, welche. Die Kamera bietet eine Ergänzung zu bestehenden Gurtschlosssensoren und überprüft visuell, ob der Passagier richtig angeschnallt ist. Falls das nicht der Fall ist, kann ein Hinweis ausgegeben werden oder das System ergreift Maßnahmen.

 

Die Sensorik kann auch erkennen, ob kleine Kinder allein im Fahrzeug gelassen worden sind und es etwa zu Notfällen z.B. aufgrund extremer Temperaturen kommen könnte. Hier kann das Beobachtungssystem im Innenraum so kalibriert werden, dass es z.B. einen automatischen Anruf beim Mobiltelefon des Fahrzeuginhabers oder der Rettungsleitzentrale tätigt, die Innenraumtemperatur durch Öffnen der elektrischen Fenster oder des Schiebedachs absenkt, die Hupe und Warnblinkanlage auslöst, damit Passanten auf die Situation aufmerksam werden.

 

ZF will das Beobachtungssystem bis Ende 2021 in Serie bringen. (ampnet/TX)