ZF packt Außenairbag in den Seitenschweller.




Seitencrashs gehören zu den gefährlichsten Arten von Verkehrsunfällen. Fast 700 Menschen verlieren dabei jährlich ihr Leben in Deutschland, 1/3 der getöteten Fahrzeuginsassen. Der Prototyp eines neuen Pre-Crash-Schutzsystems (ZF) kann per externem Seitenairbag Millisekunden vor einer Kollision eine zusätzliche seitliche Knautschzone schaffen.

 

Dazu hat ZF die Airbags mit der Umfeldsensorik des Fahrzeugs vernetzt. Algorithmen stellen fest, ob ein Crash bevorsteht und entscheiden, ob der Airbag ausgelöst werden soll oder doch nicht.

 

Zunächst muss die Umfeldsensorik des Fahrzeugs mögliche Gefahren schnell und präzise identifizieren. Das leisten Kamera, Lidar und Radar vernetzt. Dann definieren Algorithmen, ob der Aufprall unvermeidlich ist und das Auslösen möglich und vorteilhaft ist. Falls ja, zünden und füllen Gasgeneratoren den Airbag. Dieser ist je nach Fahrzeug bis zu 400 Liter groß, hat also das 5- bis 8-fache Volumen eines Fahrer-Airbags, entfaltet sich aus dem Seitenschweller nach oben: Dieser Airbag bildet so eine Knautschzone im Türbereich zwischen der A- sowie der C-Säule.

 

Das neuartige Schutzsystem, das sich im Prototypenstadium befindet, kann nach Angaben von ZF das Eindringen des Gegenfahrzeugs in die Karosserie um bis zu rund 30 Prozent verringern. (ampnet/TX)