Zukunftsversprechen ab 55.400 Euro.




Die Vorschusslorbeeren sind gewaltig: Das Tesla Model 3, so heißt es, wird den Automarkt revolutionieren. Nachdem Tesla schon im April 2016 die Bestellbücher für das kompakte Modell öffnete, ließen sich 400.000 Kunden auf die Liste setzen. Sie hatten den Worten des Firmenlenkers Elon Musk gelauscht...

 

Die Kalifornier haben den Model 3 nach massiven Verspätungen erst einmal in hochpreisigen Varianten auf den Markt gebracht. Diese können nun auch in Deutschland bestellt werden.

 

Die bis vor kurzem auch in Deutschland angekündigte 35.000 US-Dollar Variante ist von der Webseite verschwunden. Dafür heißt es: „Das Model 3 mit Standardreichweite wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte von 2019 verfügbar“, der Preis dazu werde „rechtzeitig vor der Verfügbarkeit der Version verkündet”.

 

Wer darauf nicht spekulieren möchte, hat aktuell zwei Möglichkeiten: Für 55.400 Euro gibt es das Model 3 Long Range, mit einer unrealistischen WLTP-Reichweite von 560 km und bei 233 km/h abregelt. Die 66.100 Euro teure Performance-Variante will 530 km erzielen, bei 250 km/h. Der Spurt dauert hier 4,8 bzw. 3.5 Sekunden.

 

Die Optionspalette beschränkt sich auf Farben, alles außer Schwarz ist teuer, und den „Autopilot“ in Vollversion. Mit allen Optionen kommt der Tesla auf 75.930 Euro.

 

Bei unseren Fahrtests hat ein Model 3 in US-Version vor Monaten einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Während die Fahrzeugkabine mit ihrer aufgeräumten Ästhetik auf den ersten Blick gefällt, fallen auf den zweiten und dritten Blick nicht nur billige Materialien und die schlampige Verarbeitung, sondern auch ergonomische Schwächen ins Auge. Die Sitzposition im Fond ist unbequem, und das Fließheck verfügt nicht über eine große Heckklappe, sondern lediglich über eine kleine Luke. Dafür gibt es vorne jedoch ein Extra-Staufach.

 

Dennoch besitzen Fahrzeuge der Marke Tesla einen spezifischen Reiz, dem sich nicht einmal nüchterne Politiker entziehen. So erkundigte sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im November bei deutschen Firmenchefs, warum sie kein Auto bauen könnten, welches „nur halb so sexy wie ein Tesla“ sei. (ampnet/TX)